Gut gebrüllt, Markus Notter

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Im Wahlsommer 1999 prangte das Konterfei von Bundesrat Moritz Leuenberger an vielen Plakatstellen. Er warb für eine starke SP. Den Slogan drechselte er selber, das war eine Bedingung für sein Mitwikren: „Die Politik prägt uns. Prägen wir die Politik.“  Damals war Leuenberger voll im Saft und im Volk populär, an der Urne hatte er bereits wichtige Abstimmungen gewonnen (FinöV) oder wichtige Vorlagen aufgegleist (LSVA).

Wie stark die Politik prägt, verbraucht und auslaugt, zeigt seit geraumer Zeit nicht nur Leuenberger, sondern auch sein Nachfolger im Zürcher Regierungsrat, Markus Notter. Seit 20 Jahren ist er Berufspolitiker, ein Naturtalent dazu – im nächsten Frühling nimmt er den Hut. Ich erinnere mich lebhaft an ein Gespräch mit Notter, etwa 15 Jahre ists her, als er noch Stadtpräsident von Dietikon, aber bereits Regierungsrat in spe war.

Notter hatte Bodenhaftung und Schmiss, und sein Humor blitzte immer wieder fein hervor. Solche Interviewpartner und O-Töne machen Radioredaktoren glücklich!

Dieser Tage reihte Notter mehr als nur ein paar gute Sätze aneinander. Er spricht Klartext. In der „Zeit“. Über seinen Berufsstand und über die Medien. Er wurde gehört, seine poiniterten Aussagen machen die Runde. Nachlesen – nachdenken.

Foto Markus Notter: unipublic-uzh.ch

2 Comments on “Gut gebrüllt, Markus Notter”

  1. vetere mischa

    wahre worte, in der tat – dank fürs einstellen. als indizienbeweis für die von markus notter erwähnte medienbanalisierung scheint mir der umstand, dass dieser tage schweizer (thomas hürlimann, roger de weck, usw.) gut zu wort kommen – in DIE ZEIT, hamburg.

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