Zwischenbilanz nach 21 Kantonswahlen

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Seit den Nationalratswahlen 2011 gingen 21 von 26 kantonalen Wahlen über die Bühne. Eine ungewichtete Zwischenbilanz: Unter dem Strich zu den Siegern zählt die SVP (in 17 Kantonen zugelegt), die SP (13), die GLP (11) sowie die BDP (9).

Mehr Verluste als Gewinne müssen die CVP (16 Mal verloren), die FDP (12 Mal) und die Grünen (11 Mal) hinnehmen. Doch Vorsicht: Nicht alle Parteien sind in allen Kantonen angetreten. Das betrifft die BDP (8 Mal nicht angetreten), die GLP (6 Mal) und die Grünen (4 Mal).

Die Resultate im Einzelnen:

zwischenbilanz_kantonaleWahlen_Schweiz_Maerz15Hinweis: Aufgeführt werden nur diejenigen Parteien, die auf nationaler Ebene Fraktionsstärke haben. Bei dieser Tabelle handelt es sich um eine unvollständige Version, die nur zu Illustrationszwecken hochgeladen wurde.

Die vollständige Tabelle mit allen 21 Kantonswahlen, die von November 2011 bis gestern (Luzern) stattgefunden haben, gibt es als PDF zum Downloaden:

Zwischenbilanz: Alle 21 kantonalen Wahlen von Nov. 2011 – März 2015 (PDF)

Aus den kantonalen Wahlen einen Trend für die Nationalratswahlen herauszulesen, ist nicht unproblematisch. (Dazu weiter unten mehr.) Die Formkurven von drei Parteien werden hier dennoch gewürdigt:

Die SVP musste zu Beginn ein paar massive Verluste einstecken (St. Gallen, Schwyz, Uri, Thurgau), seit September 2012 hat sie allerdings in sämtlichen Kantonen zugelegt.

Die BDP legte bis im Herbst 2013 überall zu. Seit ihrem „Waterloo“ in Bern im März letzten Jahres verlor sie allerdings nur noch (Ausnahme: Graubünden).

Die GLP konnte bis im Herbst 2014 mit Ausnahme des Kantons Basel-Stadt überall zulegen, seit Beginn dieses Jahres hat sich das Blatt allerdings gewendet (Verluste in Basel-Landschaft und Luzern).

Bestätigen sich die Entwicklungen der letzten Monate bei den kantonalen Wahlen in Zürich vom 12. April, wird von Trends gesprochen. Diese verfestigen sich in aller Regel schnell und werden als „Prognose“ für den Ausgang der Nationalratswahlen im Oktober 2015 herangezogen.

Die Hypothese, dass die kantonalen Wahlen in Zürich die Resultate der nationalen Wahlen vorwegnehmen, wird oft aufgestellt. Sie wurde auch schon oft bestätigt. Meines Wissens gibt es aber dazu erst eine wissenschaftliche Erhebung: Andreas Ladner und Ivar Trippolini evaulierten 2007, ob kantonale Wahlen für den Ausgang der nationalen Wahlen taugen. Diese Studie zum Downloaden:

Ladner & Trippolini: Wahlvorhersagen auf der Basis von kantonalen Parlamentswahlen (PDF)

 

Mark Balsiger

P.S.  Kantonale Wahlen, die noch ausstehen: 
– Zürich (12. April)
– Appenzell Ausserrhoden (12. April)
– Appenzell Innerrhoden (3. Mai)
– Tessin (19. April)
– Jura (18. Oktober, zeitgleich mit den eidgenössischen Wahlen)

 

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